Im Vorfeld des Release von dem Spiel FIFA 23 hielt sich Herausgeber Electronic Arts mit Superlativen nicht zurück. Das ist einerseits schon ein bisschen verständlich, zuletzt endet so eine kleine Periode: Nach 30 Jahren wird es die letzte Fußball-Simulation aus dem Hause EA Sports sein, die die bildhaften vier Buchstaben auf dem Cover trägt. Da will der Spieler sich selbstverständlich mit einem ordentlichen Knall verabschieden. Andererseits schüren derartige großspurigen Versprechungen selbstverständlich auch titanische Erwartungen, die der Spieler besser nicht enttäuschen sollte. Übrigens wird aus der emotionalen Abschiedstournee schnell ein ordentliches PR-Desaster.
Mehr Power in Schüssen und Grätschen
Zuerst sticht der neue Power Shot hier positiv heraus. Wenn die Spieler die beiden Bumper und die Schusstaste zu gleicher Zeit gedrückt halten, ladet ihr nun einen sehe knackigen Schuss auf. Der erinnert beinahe schon ein wenig an Captain Tsubasa. Und einige der Treffer, die die Spieler mit der Mechanik erwerbt sind in der Tat auch reif für das Fernsehen!
Am Amfang braucht es selbstverständlich noch etwas Übungen, die Pille überhaupt auf das Tor zu bekommen. Die Power Shots werden gleich manuell beherrscht. Die Spieler müssen also sehr exakt zielen, andernfalls bolzt ihr die Kugel auf die Tribüne. Darüber hinaus ist die Auflade-Animation relativ lang. Die Spieler sollten also beachten, nicht noch von einem feindlichen Verteidiger geblockt zu werden. Die haben mit dem neuen Hard Tackle die Wahrscheinlichkeit, mit noch mehr Aufschläge in dem Duell zu gehen.
Eine bemerkenswerte Modifikation gab es auch für alle Standardsituationen. Bei Freistößen und Ecken drehen die Spieler nun mit dem linken Stick die Kamera, eine Vorschau-Linie zeigt an, wo der Ball vielleicht landen könnte. Mit dem rechten Stick bestimmen die Spieler dann noch, dass wo ihr den Ball treffen wollt. Die Spieler können zum Beispiel mit dem Außenrist manche Spin in die Kugel legen und sie so um die Mauer herum zirkeln. Oder die Spieler ziehen Ecken scharf und flach auf den ersten Pfosten.
Bei Strafstößen bekommen die Spieler in FIFA 23 einen pulsierenden Kreis um den Ball angezeigen, der immer kleiner wird. Schießt ihr exakt im passenden Moment, müsst ihr euch tatsächlich nur noch für eine Ecke beschließen. Das Spiel platziert den Ball danach automatisch zwischen den Pfosten. Die Spieler können also gar nicht mehr vollständig daneben semmeln. Das ist fast schon ein bisschen zu einfach.
Was aber zweifellos nicht bedeutet, dass das Spiel FIFA 23 nicht anspruchsvoll wäre. Dank Hypermotion 2 hat viele neuer Animationen den Weg in das Spiel gefunden, der die Bewegungsabläufe eurer Kicker noch fließender und realistischer macht. Allerdings wirkt das sich dann auch auf das Spielgefühl aus: Das zeigt sich im Gegensatz zum bevor noch mal langsamer und stumpfsinniger – auch wenn dieser Satz in der FIFA-Szene gleichzeitig ein wenig ausgenutzt ist. Dribblings und Sprints wurden generft. Gerade bei schnellen Richtungswechseln empfindet der Spieler, wie der Spieler erst abbremsen und neu beschleunigen muss. Sie können jetzt also keine wilden Kreise mehr um ihre Mitbewerber drehen.Schließlich wird mal mehr von einem fordert, als einfach nur durch Steilpass auf den schnellen Außenstürmer durchzustecken und dann an der feindlichen Abwehrreihe vorbei einzeln auf das Tor zuzurennen. Schließlich fühlt sich das Geschehen auf dem Fußballplatz mal etwas mehr nach Fußball an: taktisch geprägt, mit einem klaren Fokus auf Pass- und Kombinationsspiel, das Präzision und Geduld von einem verlangt.